TV-Serien: Welche klassiker starteten 1997?
Das Jahr 1997 war ein bemerkenswertes Jahr für das Fernsehen. Viele Serien, die zu echten Klassikern werden sollten, feierten in dieser Zeit ihre Premiere. Tauchen wir ein in die TV-Landschaft dieses denkwürdigen Jahres.



Das Fernsehjahr 1997 markierte einen Wendepunkt mit dem Start zahlreicher Serien, die das Publikum fesselten und neue Maßstäbe setzten. Es war eine Zeit großer Vielfalt, von bahnbrechenden Dramen bis hin zu frechen, innovativen Animationen.
Serien wie "Oz - Hölle hinter Gittern" auf HBO zeigten, wie Kabelfernsehen in Sachen Härte und Realismus neue Wege beschreiten konnte und legten den Grundstein für das goldene Zeitalter der Pay-TV-Dramen. Gleichzeitig brachte das Jahr Kultserien hervor, die das Genre-Fernsehen neu definierten, wie etwa "Buffy - Im Bann der Dämonen", die übernatürliche Elemente mit Coming-of-Age-Storys und scharfem Humor verband und eine starke weibliche Hauptfigur in den Mittelpunkt stellte.
Auch im Bereich der Animation gab es revolutionäre Neuzugänge. "South Park" schockierte und begeisterte mit seinem provokanten Stil und bissiger Gesellschaftssatire, während "Daria" mit ihrem zynischen Blick auf das Teenagerleben eine ganze Generation von Außenseitern ansprach. Andere Animationen wie "King of the Hill" oder "Johnny Bravo" boten eine breite Palette an Humor und Charakteren.
Dieses Jahr zeigte die zunehmende Fragmentierung und Spezialisierung des Fernsehmarktes, wo für fast jeden Geschmack etwas dabei war, von Anwaltsserien wie "Ally McBeal" und "Practice - Die Anwälte" bis hin zu Kinder- und Jugendserien, die bis heute in Erinnerung geblieben sind. 1997 war definitiv ein Jahr, das die zukünftige TV-Landschaft maßgeblich prägte.
13. Cow and Chicken - Muh-Kuh und Chickie (1997)
Absolut schräg und oft jenseits des guten Geschmacks – das war "Cow and Chicken - Muh-Kuh und Chickie", die 1997 auf Cartoon Network begann. Die Prämisse ist so bizarr wie die Serie selbst: Eine Kuh und ein Huhn sind Geschwister und Kinder menschlicher Eltern (deren untere Körperhälften nie gezeigt werden). Ihre Abenteuer sind surreal, voller Slapstick und Ekelhumor, oft mit dem teufelsähnlichen Charakter "Der Teufel" (im Original "The Red Guy") als Gegenspieler. Die Serie war Teil einer Welle von Cartoon Cartoons, die Grenzen sprengten, und ist bis heute für ihren einzigartigen, anarchischen Stil bekannt. Nichts für schwache Nerven oder Magen, aber definitiv unvergesslich.

12. Johnny Bravo (1997)
"Johnny Bravo", eine weitere Cartoon Network-Serie aus dem Jahr 1997, stellte einen muskelbepackten, Elvis-ähnlichen jungen Mann in den Mittelpunkt, dessen einziges Ziel es ist, Frauen zu beeindrucken – woran er aber meist kläglich scheitert. Mit seiner markanten Frisur, der Sonnenbrille und seinem Ego, das größer ist als seine Bizeps, war Johnny eine Parodie auf den stereotypen Macho. Die Serie lebte von seinem albernen Humor, den wiederkehrenden Running Gags und Gastauftritten berühmter Figuren. Obwohl Johnny oft nervig war, hatte die Show einen gewissen Charme und bot leichte Unterhaltung, die vor allem auf visuellem Humor und Johnnys absurden Versuchen, cool zu sein, basierte.

11. Disney's Große Pause (1997)
"Disneys Große Pause" (Originaltitel: "Recess") startete 1997 und wurde schnell zu einem Liebling der jüngeren Zuschauer. Die Serie dreht sich um eine Gruppe von sechs Grundschülern, die ihre Pausen auf dem Schulhof verbringen, der wie eine eigene kleine Gesellschaft mit strengen Regeln, Klassensystemen und sogar einer Monarchie (angeführt vom tyrannischen King Bob) funktioniert. Jeder der Hauptcharaktere repräsentierte einen Archetyp, was die Dynamik der Gruppe besonders interessant machte. Die Show behandelte Themen wie Freundschaft, Loyalität und den Umgang mit Autorität auf eine clevere und humorvolle Weise, die sowohl Kinder als auch Erwachsene ansprach. Ein nostalgischer Blick auf die Abenteuer des Schulhofs.

10. Die Biber Brüder (1997)
"Die Biber Brüder" (Originaltitel: "The Angry Beavers") war ein fester Bestandteil des Nickelodeon-Programms ab 1997. Die Serie folgte den beiden Biber-Brüdern Daggett und Norbert, die ihr Elternhaus verlassen, um ein eigenes Leben als Junggesellen zu führen – was meist in chaotischem Slapstick endet. Die Serie war bekannt für ihren überdrehten Humor, die schnellen Dialoge und die oft surrealen Situationen, in die die beiden geraten. Die Stimmen der Hauptfiguren, im Original von Richard Steven Horvitz und Nick Bakay gesprochen, trugen maßgeblich zum komödiantischen Timing bei. Ein kurzweiliger Spaß für Cartoon-Fans, der das Thema Brüderlichkeit auf seine ganz eigene Weise interpretierte.

9. Practice - Die Anwälte (1997)
Eine weitere Serie aus der Feder von David E. Kelley, "Practice - Die Anwälte", startete ebenfalls 1997 und bot einen realistischeren, oft düsteren Blick auf das amerikanische Rechtssystem als "Ally McBeal". Die Serie folgte den Anwälten einer kleinen Bostoner Kanzlei, die oft moralisch zweifelhafte Fälle übernehmen, um über die Runden zu kommen. Im Mittelpunkt standen die ethischen Dilemmata, mit denen die Anwälte konfrontiert wurden, und die Frage, ob Gerechtigkeit oder der Sieg im Vordergrund steht. Die Serie war bekannt für ihre intensiven Gerichtsszenen und gewann zahlreiche Emmys. Sie zeigte die Grauzonen des Gesetzes und die menschlichen Kosten des Rechtssystems.

8. Men In Black - Die Serie (1997)
Basierend auf dem erfolgreichen Film, setzte "Men In Black - Die Serie", die 1997 Premiere feierte, die Abenteuer von Agent J und Agent K fort – diesmal jedoch in animierter Form. Die Serie erweiterte das Universum der geheimen Organisation, die außerirdische Aktivitäten auf der Erde überwacht, erheblich. Mit neuen Alien-Spezies, skurrilen Gadgets und der gleichen Mischung aus Sci-Fi, Action und Humor wie im Film, bot die Zeichentrickserie eine unterhaltsame Ergänzung. Will Smith und Tommy Lee Jones sprachen ihre Rollen in der Originalversion zwar nicht selbst, aber Keith Diamond und Ed O'Ross traten erfolgreich in ihre Fußstapfen. Ein spaßiger Ritt durch das MiB-Hauptquartier.

7. The New Batman Adventures (1997)
"The New Batman Adventures", das 1997 startete, war eine Fortsetzung der hochgelobten "Batman: The Animated Series". Optisch unterschied sie sich durch einen dunkleren, minimalistischeren Stil und neue Charakterdesigns, die oft kantiger wirkten. Die Serie vertiefte sich weiter in die komplexen Charaktere des Batman-Universums, sowohl Helden als auch Schurken, und brachte einige legendäre Auftritte hervor, insbesondere von Mark Hamill als Joker und Kevin Conroy als Batman. Sie behielt die düstere Atmosphäre und das anspruchsvolle Storytelling des Originals bei und ist ein wichtiger Teil des DCAU (DC Animated Universe). Ein Muss für Fans des Dunklen Ritters.

6. King of the Hill (1997)
Mike Judges "King of the Hill", gestartet 1997, bot eine bodenständige und oft subtile Alternative zu den wilderen Animationen der Zeit. Die Serie dreht sich um die Hill-Familie in Arlen, Texas, angeführt vom Propangas-Verkäufer Hank Hill, einem konservativen, aber liebenswerten Durchschnittsamerikaner. Im Gegensatz zu vielen anderen Cartoons verzichtete "King of the Hill" auf übertriebene Gags und konzentrierte sich stattdessen auf Charakterentwicklung und realistische (wenn auch humorvolle) Alltagssituationen. Die Show lief erstaunliche 13 Staffeln lang und wurde für ihren cleveren Witz und ihre authentische Darstellung des Lebens in Texas gelobt. Ein unterschätztes Juwel der Animationsgeschichte.

5. Daria (1997)
Für eine ganze Generation von Teenagern in den späten 90ern war "Daria" die Stimme der Vernunft – oder besser gesagt, der zynischen Gleichgültigkeit. Das Spin-off von "Beavis und Butt-Head", das 1997 auf MTV startete, konzentrierte sich auf die intelligente, aber sozial ungeschickte Daria Morgendorffer und ihre beste Freundin Jane Lane. Die Serie war eine scharfe Satire auf das amerikanische Highschool-Leben, die Popkultur und die oft absurde Welt der Erwachsenen. Darias monotone Stimme und ihr trockener Kommentar wurden zum Markenzeichen. Es war eine Show, die es wagte, ihre jugendlichen Zuschauer nicht zu unterschätzen und bot eine erfrischend andere Perspektive.

4. Ally McBeal (1997)
"Ally McBeal" brachte 1997 eine ganz neue Farbe ins Fernsehprogramm. Die von David E. Kelley geschaffene Serie folgte der jungen Anwältin Ally McBeal, gespielt von Calista Flockhart, durch ihren exzentrischen Arbeitsalltag in einer Bostoner Kanzlei und ihr kompliziertes Privatleben. Bekannt für ihren skurrilen Humor, die inneren Monologe der Hauptfigur und surreale Elemente wie den berühmten tanzenden Baby, mischte "Ally McBeal" Gerichtsdrama mit romantischer Komödie und viel Fantasie. Die Serie fing perfekt das Lebensgefühl der späten 90er ein und gewann zahlreiche Preise, darunter einen Emmy als beste Comedyserie, obwohl sie oft eher wie ein Dramedy wirkte. Ein Unikat im TV-Landschaft.

3. Oz - Hölle hinter Gittern (1997)
"Oz - Hölle hinter Gittern" war 1997 ein echter Paukenschlag und definierte mit HBO das Konzept des anspruchsvollen Dramas neu. Die Serie spielt in einer experimentellen Einheit eines Hochsicherheitsgefängnisses, genannt "Emerald City", wo Insassen verschiedener Gruppen zusammenleben (oder kämpfen) müssen. Die Serie scheute sich nicht, brutal, ungeschönt und moralisch komplex zu sein. Mit einem herausragenden Ensemble-Cast, darunter J.K. Simmons, Christopher Meloni und Adewale Akinnuoye-Agbaje, und der einzigartigen Erzählweise des Gefängnisinsassen Augustus Hill (Harold Perrineau), bot "Oz" einen tiefen, oft unbequemen Einblick in das amerikanische Strafsystem. Eine wegweisende Serie, die Mut bewies.

2. South Park (1997)
Manche Dinge ändern sich nie, und dazu gehört der bissige Humor von "South Park". Gestartet 1997, schockierte die Serie von Trey Parker und Matt Stone die Welt mit ihrer simplen, aber effektiven Animation und ihrem völlig respektlosen Blick auf Gesellschaft, Politik und Popkultur. Die Abenteuer von Stan, Kyle, Cartman und Kenny in der verschlafenen Kleinstadt Colorado sind alles andere als harmlos. Sie nehmen jedes Tabu aufs Korn, oft nur wenige Tage nach den realen Ereignissen, die sie parodieren. Dass eine so einfach gezeichnete Serie eine der schärfsten und langlebigsten Satiren der Fernsehgeschichte werden würde, war damals eine Sensation. Ein absolutes Original!

1. Buffy - Im Bann der Dämonen (1997)
Als "Buffy - Im Bann der Dämonen" 1997 startete, ahnte kaum jemand, welchen Kultstatus die Serie erreichen würde. Joss Whedons Schöpfung nahm das Konzept eines Horrorfilms aufs Korn und verwandelte es in eine epische Geschichte über eine junge Frau, die dazu bestimmt ist, Vampire und Dämonen zu jagen – und gleichzeitig Highschool, Liebe und das Erwachsenwerden meistern muss. Sarah Michelle Gellar wurde über Nacht zum Star. Die Serie war revolutionär, weil sie düstere Themen, komplexe Charaktere und scharfzüngigen Humor mischte. Sie ebnete den Weg für viele spätere Fantasy- und Sci-Fi-Serien und hat bis heute eine riesige Fangemeinde. Ein Muss für jeden, der cleveres Storytelling mit Herz und Biss liebt!
