Die besten westernfilme aller zeiten
Tauchen Sie ein in die staubige Welt der Cowboys, Indianer und Gesetzlosen. Hier ist eine Auswahl der besten Westernfilme, die das Genre geprägt haben.



Der Western ist ein Genre, das wie kaum ein anderes die amerikanische Mythologie geformt hat, aber auch international große Erfolge feierte. Von den epischen Landschaften John Fords bis hin zu den stilprägenden Werken Sergio Leones reicht die Bandbreite.
Filme wie "Zwei glorreiche Halunken" zeigten, wie der sogenannte Spaghetti-Western das Genre revolutionierte, indem er moralische Grauzonen erkundete und einen neuen, raueren Ton anschlug. Aber auch spätere Werke wie "Erbarmungslos" oder "Der mit dem Wolf tanzt" bewiesen, dass der Western sich stetig weiterentwickelte und auch komplexe Themen wie die Behandlung der indigenen Bevölkerung oder die Schattenseiten des Heldentums aufgreifen konnte.
Die Faszination für Duelle, einsame Helden und die unendliche Weite des Westens bleibt ungebrochen, und diese Liste versammelt einige der denkwürdigsten Beiträge zu diesem zeitlosen Filmgenre.
14. Höllenfahrt nach Santa Fé (1939)
Dieser Film von John Ford aus dem Jahr 1939 ist ein grundlegender Klassiker des Western-Genres und gilt als der Film, der John Wayne zum Star machte. Eine diverse Gruppe von Reisenden, darunter eine Prostituierte, ein Arzt, ein Bankier und der entflohene Häftling Ringo Kid (John Wayne), teilen sich eine Kutsche auf einer gefährlichen Reise durch Indianergebiet.
Der Film ist ein perfektes Beispiel für Fords Fähigkeit, Charaktere in einem begrenzten Raum zu entwickeln und Spannung aufzubauen. Er etablierte viele Klischees und Motive, die später im Western immer wieder auftauchen sollten, wie z.B. das Motiv der zusammengewürfelten Gruppe, die sich einer äußeren Bedrohung stellen muss. Ein historisch wichtiger Film, der das Genre maßgeblich prägte und auch heute noch fesselt.

13. El Dorado (1966)
Ein weiterer klassischer Western von Howard Hawks mit John Wayne in der Hauptrolle, der oft mit "Rio Bravo" verglichen wird – und das aus gutem Grund. Wayne spielt einen Revolverhelden, der einem befreundeten Sheriff (Robert Mitchum), der ein Alkoholproblem hat, hilft, seine Stadt gegen einen mächtigen Rancher zu verteidigen. James Caan spielt einen jungen Mann mit einem Hutproblem, der sich ihnen anschließt.
Obwohl die Handlung der von "Rio Bravo" ähnelt, hat "El Dorado" seinen ganz eigenen Charme und eine etwas andere Dynamik, nicht zuletzt dank der Chemie zwischen Wayne und Mitchum. Hawks nutzte gerne bewährte Formeln, verfeinerte sie aber mit großartigen Darstellern und solidem Handwerk. Ein solider und unterhaltsamer Western, der die Stärken des klassischen Hollywood-Kinos zeigt.

12. Keine Gnade für Ulzana (1972)
Dieser harte und ungeschönte Western von Robert Aldrich aus dem Jahr 1972 gehört zu den sogenannten revisionistischen Western, die ein kritischeres Bild der Konflikte mit den amerikanischen Ureinwohnern zeichneten. Burt Lancaster spielt einen erfahrenen Scout, der mit einer jungen Kavallerietruppe die Spur des Apachen-Kriegers Ulzana und seiner Krieger verfolgt.
Der Film zeigt die Brutalität und die Grausamkeiten auf beiden Seiten des Konflikts und stellt unbequeme Fragen nach Rassismus, Verständnis und der Natur der Gewalt. Er ist kein einfacher Film, aber er bietet eine realistischere und komplexere Darstellung der Auseinandersetzungen an der Grenze als viele frühere Western. Ein wichtiger, wenn auch düsterer Beitrag zum Genre.

11. Pale Rider - Der namenlose Reiter (1985)
Clint Eastwood kehrte mit diesem Film zu seinen Western-Wurzeln zurück und lieferte eine stimmungsvolle und mysteriöse Geschichte. Er spielt einen namenlosen Prediger, der einer kleinen Bergarbeitergemeinde zu Hilfe kommt, die von einem skrupellosen Geschäftsmann terrorisiert wird. Seine plötzliche Erscheinung und seine übernatürliche Fähigkeit im Umgang mit Waffen lassen vermuten, dass er mehr ist als nur ein Mann.
Der Film spielt offen mit biblischen Motiven und der Idee der Rache aus dem Jenseits. Eastwood inszeniert den Film mit einer langsamen, bedächtigen Pace, die eine ständige Spannung aufbaut. Die Actionszenen sind kurz, aber intensiv. Gedreht wurde in den atemberaubenden Landschaften Kaliforniens. Ein faszinierender, fast übernatürlicher Western, der Eastwoods Status als Genre-Ikone festigte.

10. Der Mann, der Liberty Valance erschoß (1962)
John Fords melancholischer Western ist eine Reflexion über den Übergang vom mythischen Wilden Westen zur Zivilisation. James Stewart spielt einen Senator, der in die Stadt Shinbone zurückkehrt und die wahre Geschichte erzählt, wie er einst den berüchtigten Outlaw Liberty Valance (Lee Marvin) besiegte – eine Geschichte, die ganz anders ist als die Legende. John Wayne spielt den rauen Rancher, der die Wahrheit kennt.
Der Film ist bekannt für seinen berühmten Satz: "When the legend becomes fact, print the legend." Er wurde in Schwarz-Weiß gedreht, was Ford erlaubte, die Studiosets besser zu kontrollieren und eine zeitlose Atmosphäre zu schaffen. Es ist ein Film über das Opfer, das gebracht werden muss, damit Recht und Ordnung einkehren können, und über die Macht der Mythen in der amerikanischen Geschichte.

9. Die glorreichen Sieben (1960)
Basierend auf Akira Kurosawas "Die sieben Samurai" ist dieser Film ein ikonischer Western über eine Gruppe von Revolverhelden, die angeheuert werden, um ein mexikanisches Dorf vor einer Räuberbande zu beschützen. Mit einem all-star Cast der damaligen Zeit, darunter Yul Brynner, Steve McQueen, Charles Bronson, James Coburn und Eli Wallach als Bösewicht Calvera, ist der Film ein Fest für Western-Fans.
Elmer Bernsteins mitreißender Soundtrack ist weltberühmt und untrennbar mit dem Film verbunden. Jeder der sieben Helden hat seinen eigenen, unverwechselbaren Charakter, was dem Film viel Tiefe verleiht. Die Geschichte ist zwar relativ einfach, aber die Ausführung ist erstklassig und die Action ist packend. Ein klassisches Beispiel für das Motiv des heroischen Außenseiters, der für die Schwachen kämpft.

8. Rio Bravo (1959)
Howard Hawks' entspannter und doch spannender Western ist ein Musterbeispiel für professionelles Handwerk und Charakterentwicklung. John Wayne spielt einen Sheriff, der mit Hilfe eines Alkoholikers (Dean Martin), eines Krüppels (Walter Brennan) und eines jungen Revolverhelden (Ricky Nelson) einen gefährlichen Gefangenen in seinem Büro festhält und sich gegen eine Übermacht von Gangstern behaupten muss.
Anders als viele Western setzt "Rio Bravo" nicht auf epische Landschaften oder Non-Stop-Action, sondern konzentriert sich auf die Interaktion und Kameradschaft der Hauptfiguren. Die Chemie zwischen den Darstellern ist phänomenal, und es gibt sogar musikalische Einlagen von Dean Martin und Ricky Nelson, die überraschend gut in den Film passen. Ein unterhaltsamer und intelligenter Western, der beweist, dass gute Charaktere oft wichtiger sind als jede Schießerei.

7. The Wild Bunch - Sie kannten kein Gesetz (1969)
Sam Peckinpahs brutaler und elegischer Western ist ein Meilenstein des Kinos der späten 60er Jahre. Eine Gruppe alternder Gesetzloser plant einen letzten großen Coup an der Grenze zu Mexiko, muss sich aber der modernen Welt und einer unbarmherzigen Verfolgung stellen. Der Film war bei seiner Veröffentlichung wegen seiner ungewöhnlich expliziten Gewaltdarstellung (oft in Zeitlupe gezeigt) äußerst kontrovers.
Doch hinter der Gewalt verbirgt sich eine tiefe Melancholie über das Ende einer Ära und die Loyalität unter Männern. Das Ensemble, angeführt von William Holden und Ernest Borgnine, ist fantastisch. Peckinpahs innovative Schnitttechnik und seine kompromisslose Darstellung des Wilden Westens machten den Film zu einemflussreich und zu einem der wichtigsten Western, die je gedreht wurden.

6. Für eine Handvoll Dollar (1964)
Der Film, der den Spaghetti-Western ins Leben rief und Clint Eastwood zum Star machte! Sergio Leones lose Adaption von Akira Kurosawas "Yojimbo" verlegt die Geschichte eines namenlosen Revolverhelden, der zwei verfeindete Banden gegeneinander ausspielt, in eine staubige mexikanische Grenzstadt. Eastwoods "Man With No Name" ist der Archetyp des coolen, wortkargen Westernhelden.
Mit minimalen Dialogen, stilisierten Nahaufnahmen und Ennio Morricones erstem, sofort wiedererkennbarem Soundtrack für Leone schuf der Film eine ganz neue Ästhetik im Western. Er war ein riesiger Erfolg und ebnete den Weg für unzählige Nachahmer. Ein schlanker, harter und stilbildender Klassiker, der zeigt, dass man nicht viele Worte braucht, um eine packende Geschichte zu erzählen.

5. Django Unchained (2012)
Quentin Tarantinos stilvoller und kontroverser Western ist eine Hommage an das Genre, durchtränkt mit seinem unverkennbaren Stil aus scharfen Dialogen, überzogener Gewalt und einem eklektischen Soundtrack. Jamie Foxx spielt Django, einen Sklaven, der von einem deutschen Kopfgeldjäger (Christoph Waltz in einer Oscar-prämierten Rolle) befreit wird und sich auf die Suche nach seiner Frau macht.
Der Film ist eine wilde Mischung aus Spaghetti-Western, Blaxploitation und historischem Drama. Leonardo DiCaprio ist als sadistischer Plantagenbesitzer Candie furchteinflößend gut. Tarantino spielt mit den Konventionen des Genres und nutzt es, um sich mit der dunklen Geschichte der Sklaverei auseinanderzusetzen, wenn auch auf seine ganz eigene, provokante Weise. Ein energiegeladenes Kinoerlebnis, das lange nachwirkt.

4. Der letzte Mohikaner (1992)
Michael Manns episches Abenteuer entführt uns in die Zeit des Franzosen- und Indianerkriegs im Jahr 1757. Im Mittelpunkt steht Hawkeye, ein weißer Mann, der von den Mohikanern aufgezogen wurde, und seine Beziehung zu den Töchtern eines britischen Colonels. Es ist eine Geschichte von Liebe, Loyalität und dem Kampf ums Überleben in einer brutalen Grenzregion.
Daniel Day-Lewis liefert als Hawkeye eine kraftvolle und körperliche Performance ab. Der Film besticht durch seine intensive Action, die atemberaubende Landschaft und einen pulsierenden Soundtrack, der von Trevor Jones und Randy Edelman komponiert wurde und bis heute sehr populär ist. Mann legte großen Wert auf historische Details, auch wenn die Handlung eine fiktive Adaption des berühmten Romans von James Fenimore Cooper ist. Ein packender Historienfilm im Western-Setting.

3. Erbarmungslos (1992)
Clint Eastwoods Meisterwerk ist eine düstere und kompromisslose Dekonstruktion des Western-Mythos. Hier gibt es keine strahlenden Helden, nur gealterte, müde Männer, die von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. William Munny, ein einst gefürchteter Revolverheld, hat sich zur Ruhe gesetzt und versucht, ein ehrliches Leben als Farmer zu führen. Doch die Aussicht auf ein Kopfgeld lockt ihn für einen letzten, tödlichen Auftrag zurück.
Der Film hinterfragt die Glorifizierung von Gewalt und zeigt die brutalen Konsequenzen des Lebens im Wilden Westen auf eine Weise, die damals neu war. Mit Morgan Freeman und Gene Hackman in glänzenden Nebenrollen (Hackman gewann einen Oscar für seine Darstellung des sadistischen Sheriffs) ist der Cast phänomenal. Eastwood widmete den Film seinen Mentoren Sergio Leone und Don Siegel. Vier Oscars, darunter Bester Film und Beste Regie, unterstreichen die Bedeutung dieses späten Klassikers, der das Genre neu belebte.

2. Der mit dem Wolf tanzt (1990)
Kevin Costners episches Regiedebüt ist ein atemberaubend schönes und tiefgründiges Epos über die Begegnung zweier Welten. Ein Soldat des Unionsheeres, der am Ende des Bürgerkriegs in die Einsamkeit der Prärie versetzt wird, entwickelt eine ungewöhnliche Freundschaft zu einem Stamm der Lakota-Indianer. Der Film brach mit vielen Klischees und zeigte die Kultur der amerikanischen Ureinwohner mit Respekt und Würde.
Die visuelle Pracht des Films ist schlichtweg überwältigend, von den endlosen Weiten der Landschaft bis zu den beeindruckenden Büffelherden (von denen einige tatsächlich mit CGI erstellt wurden, was damals revolutionär war). Gedreht wurde fast ausschließlich im ländlichen South Dakota. Der Film gewann sieben Oscars, darunter Bester Film und Beste Regie, und hatte einen enormen kulturellen Einfluss. Ein Muss für jeden, der sich für die Geschichte und das Aufeinandertreffen von Siedlern und Indianern interessiert.

1. Zwei glorreiche Halunken (1966)
Ein absolutes Meisterwerk und der krönende Abschluss von Sergio Leones Dollar-Trilogie! Dieser Film ist nicht nur ein Western, er ist ein monumentales Kinoerlebnis. Mit über drei Stunden Laufzeit taucht man tief in die staubige, brutale Welt des amerikanischen Bürgerkriegs ein, wo drei skrupellose Männer – der Gute (Clint Eastwood), der Böse (Lee Van Cleef) und der Hässliche (Eli Wallach) – auf der Suche nach einem vergrabenen Goldschatz sind.
Ennio Morricones legendäre Musik ist hier mehr als nur Untermalung; sie ist ein eigenständiger Charakter, der die epischen Bilder und die spannungsgeladenen Duelle unvergesslich macht. Eli Wallach als Tuco ist eine Naturgewalt und stiehlt in vielen Szenen seinen Co-Stars die Show. Wussten Sie, dass die berühmte Friedhofs-Szene am Ende tatsächlich auf einem speziell für den Film angelegten Friedhof mit Tausenden von Gräbern gedreht wurde? Ein Film, der das Western-Genre neu definiert hat und bis heute seinesgleichen sucht.
