die besten filme mit lgbtq+ themen
Entdecken sie bewegende geschichten über liebe, identität und akzeptanz im kino. Diese liste präsentiert eine auswahl bedeutender filme mit lgbtq+ themen, die das publikum berührt und das filmgeschehen beeinflusst haben.



Die darstellung von queeren leben und liebesgeschichten im film hat eine lange und oft schwierige geschichte. Lange zeit auf subtext und angedeutete "undertones" beschränkt, oft aufgrund von zensur oder gesellschaftlichen tabus, hat sich das kino langsam geöffnet, um die vielfältigkeit von lgbtq+ erfahrungen abzubilden.
Filme, die sich offen mit homosexuellen, bisexuellen, transgender oder queeren themen auseinandersetzen, waren oft wegbereiter für gesellschaftliche diskussionen und haben dazu beigetragen, sichtbarkeit und verständnis zu fördern. Von frühen, oft tragischen darstellungen bis hin zu modernen geschichten, die lebensfreude, widerstandsfähigkeit und ganz normale beziehungen zeigen, spiegelt die entwicklung des queeren kinos auch den wandel der gesellschaft wider.
Besonders in den letzten jahrzehnten gab es einen bemerkenswerten zuwachs an filmen, die nicht nur die schwierigkeiten, sondern auch die freude und die tiefe menschlicher verbindungen jenseits traditioneller normen erkunden. Werke, die mit preisen ausgezeichnet wurden und ein breites publikum erreichten, haben gezeigt, dass diese geschichten universell sind und jeden ansprechen können. Sie bieten einblicke in andere lebenswelten, fordern konventionen heraus und feiern die individualität.
Die hier vorgestellten filme repräsentieren verschiedene epochen, stile und perspektiven. Sie zeigen, wie vielfältig das queere leben ist und wie kino dazu beitragen kann, empathie zu schaffen und grenzen zu überwinden.
14. The Birdcage - Ein Paradies für schrille Vögel (1996)
Mike Nichols' The Birdcage ist eine herrlich komische Neuverfilmung des französischen Films "La Cage aux Folles". Robin Williams und Nathan Lane glänzen als schwules Paar, das einen Drag-Club in South Beach, Miami, betreibt und versucht, für den erzkonservativen Schwiegerpapa in spe ihres Sohnes eine Hetero-Fassade aufzubauen.
Der Film lebt von seinem brillanten Ensemble und dem pointierten Drehbuch von Elaine May. Nathan Lane ist besonders unvergesslich als Albert, der dramatische Partner. Obwohl es eine Komödie ist, behandelt der Film auf zugängliche Weise Themen wie Akzeptanz, Familie und das Recht, so zu sein, wie man ist. Er war ein großer Kassenerfolg und bewies, dass Geschichten über queere Charaktere ein breites Publikum erreichen können, wenn sie mit Herz und Humor erzählt werden.

13. The Kids Are All Right (2010)
Lisa Cholodenkos The Kids Are All Right ist eine warmherzige und kluge Komödie über eine moderne Familie. Nic (Annette Bening) und Jules (Julianne Moore) sind ein lesbisches Paar, das zwei Teenager großzieht. Das Familienleben gerät durcheinander, als die Kinder ihren Samenspender (Mark Ruffalo) kennenlernen wollen.
Der Film wurde für vier Oscars nominiert, darunter als Bester Film und für die Darstellerinnen Bening und Moore, die eine wunderbare Chemie teilen. Er besticht durch sein exzellentes Drehbuch und die authentischen Darstellungen, die die Herausforderungen und Freuden des Familienlebens auf humorvolle und ehrliche Weise zeigen. Es ist ein Film, der zeigt, dass Liebe und Familie viele Formen haben können und dass das Wichtigste die Verbindung und Unterstützung füreinander ist.

12. Boys Don't Cry (1999)
Kimberly Peirces Boys Don't Cry ist ein schonungsloser und wichtiger Film, der auf der wahren, tragischen Geschichte von Brandon Teena basiert, einem jungen Transmann, der in einer Kleinstadt in Nebraska lebte. Hilary Swank gewann für ihre Darstellung des Brandon den Oscar als Beste Hauptdarstellerin – eine tief bewegende und mutige Performance.
Der Film war für seine Zeit (1999) sehr direkt in der Darstellung von Geschlechtsidentität und den erschreckenden Folgen von Hass und Vorurteilen. Er beleuchtet nicht nur Brandons Identitätssuche, sondern auch die romantischen Beziehungen, die er einging, und die Gewalttaten, die er erlitt. Es ist ein aufrüttelnder Film, der die Notwendigkeit von Akzeptanz und Toleranz auf schmerzliche Weise unterstreicht.

11. My Private Idaho (1991)
Gus Van Sants My Private Idaho ist ein melancholisches Roadmovie aus den frühen 90ern, das das Leben zweier junger Stricher in den USA erkundet: den naiven, an Narkolepsie leidenden Mike (River Phoenix) und den rebellischen Scott (Keanu Reeves), der aus reichem Hause stammt. Ihre Reise führt sie von Portland über Idaho bis nach Italien.
Der Film ist bekannt für seine ungewöhnliche Struktur, die Elemente aus Shakespeares "Heinrich IV." mit dokumentarischen Abschnitten und surrealen Traumsequenzen mischt. River Phoenix lieferte hier eine seiner beeindruckendsten und gefeiertsten Leistungen ab. Der Film befasst sich auf sensible Weise mit Themen wie Einsamkeit, Suche nach Familie und Zugehörigkeit sowie der Komplexität von Sexualität und Identität am Rande der Gesellschaft.

10. Paris Is Burning (1991)
Jennie Livingstons Dokumentarfilm Paris Is Burning ist ein unverzichtbares Zeitdokument, das Ende der 1980er Jahre gedreht wurde und einen tiefen Einblick in die Ballroom-Szene in New York City gibt. Er porträtiert Schwarze, Latinx, schwule und trans Menschen, die in dieser Szene eine Gemeinschaft und einen Raum für Ausdruck fanden.
Der Film zeigt die Entstehung des "Voguing", das später durch Madonnas Song "Vogue" einem breiteren Publikum bekannt wurde, aber seine Wurzeln in dieser Subkultur hat. Paris Is Burning beleuchtet Themen wie Armut, Rassismus, AIDS und Ausgrenzung, aber auch die Kreativität, den Humor und die Widerstandsfähigkeit der Menschen, die darin porträtiert werden. Ein wichtiger Film über Identität, Familie und das Schaffen einer eigenen Welt, wenn die Gesellschaft einem keinen Platz bietet.

9. Die Taschendiebin (2016)
Park Chan-wooks Die Taschendiebin (Originaltitel: "Agassi") ist ein visuell berauschender und komplexer Erotik-Thriller, der im Korea der 1930er Jahre während der japanischen Kolonialzeit spielt. Eine junge Taschendiebin wird angeheuert, um einer japanischen Erbin zu betrügen, doch die Dinge werden kompliziert, als Gefühle ins Spiel kommen.
Der Film ist eine lose Adaption des Romans "Fingersmith" von Sarah Waters, dessen Handlung ursprünglich im viktorianischen England angesiedelt war. Park Chan-wook verlegte die Geschichte nach Korea und schuf ein Werk voller Wendungen, üppiger Ausstattung und starker weiblicher Charaktere. Die Beziehung zwischen den beiden Frauen ist zentral für die Handlung und wird mit Intensität und Leidenschaft dargestellt. Ein stilistisch einzigartiger Film, der Genrekonventionen sprengt.

8. Maurice (1987)
James Ivorys Maurice, basierend auf dem Roman von E.M. Forster (der erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde), ist ein klassisches Kostümdrama über die Entdeckung und Akzeptanz der Homosexualität im repressiven England des frühen 20. Jahrhunderts. Hugh Grant und James Wilby spielen die jungen Männer, die am Cambridge College eine verbotene Beziehung eingehen.
Der Film stammt vom renommierten Regieduo Merchant Ivory Productions, bekannt für ihre sorgfältig recherchierten und visuell opulenten Literaturverfilmungen. Maurice war für seine Zeit bemerkenswert, da er nicht im Drama oder der Tragödie endete, wie es bei Geschichten über Homosexualität oft der Fall war, sondern eine hoffnungsvolle Note anschlug. Er bietet einen faszinierenden Einblick in die sozialen Zwänge und die heimlichen Welten einer vergangenen Ära.

7. A Single Man (2009)
Tom Fords Regiedebüt A Single Man ist ein stilvolles und emotional ergreifendes Drama, das an einem einzigen Tag im Leben des trauernden College-Professors George Falconer (Colin Firth) im Los Angeles von 1962 spielt. Nach dem Tod seines langjährigen Partners Jim ringt George mit seinem Leben.
Colin Firth lieferte hier eine Performance ab, für die er völlig zu Recht für den Oscar nominiert wurde – seine Darstellung von Georges Schmerz und innerer Zerrissenheit ist meisterhaft. Der Film basiert auf dem Roman von Christopher Isherwood. Tom Ford, eigentlich bekannt für seine Arbeit als Modedesigner, bewies mit diesem Film ein außergewöhnliches Gespür für visuelle Ästhetik und emotionale Tiefe. Die Farbpalette des Films ändert sich je nach Georges emotionalem Zustand, ein cleveres visuelles Stilmittel. Ein wunderschöner, melancholischer Film über Trauer, Einsamkeit und die Suche nach einem Sinn.

6. Weekend (2011)
Andrew Haighs Weekend ist ein unscheinbares Juwel des Independent-Kinos, das eine flüchtige, aber tiefgründige Begegnung zwischen zwei Männern in Nottingham schildert. Russell (Tom Cullen) und Glen (Chris New) verbringen ein Wochenende zusammen, das mehr wird als nur ein One-Night-Stand.
Der Film zeichnet sich durch seine bemerkenswerte Authentizität und die glaubwürdigen Dialoge aus. Er fühlt sich an wie ein echtes Gespräch, ein echter Moment im Leben zweier Menschen. Haigh gab den Schauspielern viel Freiheit bei der Interpretation und Entwicklung ihrer Charaktere, was zu den natürlichen und bewegenden Darstellungen beiträgt. Es ist ein intimes und zärtliches Porträt über Verbindung, Verletzlichkeit und die Komplexität menschlicher Beziehungen, das ganz ohne Klischees auskommt.

5. Blau ist eine warme Farbe (2013)
Abdellatif Kechiches Blau ist eine warme Farbe (Originaltitel: "La vie d'Adèle") gewann 2013 die Goldene Palme in Cannes, eine seltene Ehre, die nicht nur dem Regisseur, sondern auch den beiden Hauptdarstellerinnen Adèle Exarchopoulos und Léa Seydoux zuteilwurde. Der Film ist ein intensives und ungeschöntes Porträt der ersten großen Liebe zwischen der jungen Adèle und der Kunststudentin Emma mit den blauen Haaren.
Der Film ist bekannt für seine Länge und die expliziten Szenen, aber vor allem für die absolut authentischen und kraftvollen Darstellungen der beiden Hauptdarstellerinnen. Er basiert auf der Graphic Novel "Blau ist eine warme Farbe" von Julie Maroh. Die Dreharbeiten waren Berichten zufolge sehr anspruchsvoll, aber das Ergebnis ist ein packendes, rohes und zutiefst menschliches Drama über Liebe, Begehren und Identität.

4. Carol (2015)
Todd Haynes' Carol ist ein visuell atemberaubendes und emotional zurückhaltendes Drama, das im New York der 1950er Jahre spielt. Cate Blanchett als elegante Carol Aird und Rooney Mara als schüchterne Therese Belivet liefern nuancierte und fesselnde Darstellungen der verbotenen Liebe zwischen zwei Frauen.
Der Film basiert auf dem Roman "Salz und sein Preis" (Originaltitel: "The Price of Salt") von Patricia Highsmith, den sie unter einem Pseudonym veröffentlichte, weil er – untypisch für die Zeit – ein glückliches Ende für seine lesbischen Protagonistinnen hatte. Haynes' Regie und die exquisite Ausstattung und Kostüme schaffen eine Atmosphäre von unterdrückter Sehnsucht und Eleganz. Die subtile Art, wie Blicke und Gesten Bände sprechen, macht diesen Film zu einem Meisterwerk der Andeutung und des Gefühls.

3. Brokeback Mountain (2005)
Ang Lees Brokeback Mountain war 2005 ein kulturelles Phänomen und ein Wendepunkt im Mainstream-Kino. Das epische Drama über die heimliche Liebe zwischen zwei Cowboys, Ennis (Heath Ledger) und Jack (Jake Gyllenhaal), in Wyoming sorgte für Schlagzeilen und brach Tabus.
Obwohl der Film nicht den Oscar als Bester Film gewann (ein Ergebnis, das bis heute diskutiert wird), wurde er mit drei Oscars ausgezeichnet, darunter für die Beste Regie. Die Darstellungen von Ledger und Gyllenhaal sind herzzerreißend authentisch und gehören zu den besten ihrer Karrieren. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von E. Annie Proulx, die angeblich nicht immer glücklich mit der Interpretation war, aber die emotionale Wucht und die tragische Schönheit der Geschichte wurden meisterhaft umgesetzt. Ein Film, der Mut erforderte und nachhaltig wirkte.

2. Call Me by Your Name (2017)
Luca Guadagninos Call Me by Your Name ist ein sinnliches und atmosphärisches Kinoerlebnis, das die erste Liebe im Sommer 1983 in Norditalien einfängt. Die Chemie zwischen Timothée Chalamet als Elio und Armie Hammer als Oliver ist elektrisierend und absolut glaubwürdig.
Der Film ist bekannt für seine entspannte, fast schwebende Atmosphäre und die wunderschönen Landschaftsaufnahmen. Er basiert auf dem Roman von André Aciman und das Drehbuch, mitverfasst von der legendären James Ivory (der dafür einen Oscar gewann!), fängt die Nuancen der aufkeimenden Gefühle perfekt ein. Guadagnino verzichtete bewusst auf eine traditionelle Filmmusik und setzte stattdessen auf Songs von Sufjan Stevens, die dem Film eine melancholische und zutiefst emotionale Ebene verleihen. Ein Film, der noch lange nach dem Abspann nachklingt.

1. Moonlight (2016)
Dieses Meisterwerk von Barry Jenkins hat Geschichte geschrieben, als es bei den Oscars 2017 als Bester Film ausgezeichnet wurde – nach einer denkwürdigen Verwechslung! Moonlight erzählt die zutiefst persönliche Geschichte von Chiron in drei Lebensabschnitten, die alle von seiner Suche nach Identität, Männlichkeit und seiner Sexualität geprägt sind.
Was den Film so besonders macht, ist seine poetische Bildsprache und die einfühlsame Darstellung der Charaktere. Mahershala Ali gewann für seine Rolle als Juan den Oscar als Bester Nebendarsteller und lieferte eine unvergessliche Performance ab, die Wärme und Komplexität ausstrahlt. Der Film basiert lose auf dem Stück "In Moonlight Black Boys Look Blue" von Tarell Alvin McCraney, der ebenfalls am Drehbuch mitwirkte. Er ist ein bewegendes Porträt über das Erwachsenwerden, das Herz und Seele berührt.
