The Ridiculous 6 (2015) ist Teil des Adam-Sandler-Deals mit Netflix und eine Parodie auf Western wie "Die glorreichen Sieben". Sandler spielt einen Outlaw, der herausfindet, dass er fünf Halbbrüder hat, mit denen er sich auf die Suche nach ihrem Vater macht. Der Film versammelt eine große Zahl von Sandlers üblichen Mitstreitern und liefert den erwarteten, oft kindischen Humor. Während er bei Kritikern gnadenlos durchfiel und als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten bezeichnet wurde, fand er bei einem Teil des Publikums auf Netflix Anklang. Ein Film, der genau das liefert, was man von einem Adam-Sandler-Western erwartet – nicht mehr und nicht weniger.

Wild Wild West (1999) ist die Big-Budget-Verfilmung der kultigen TV-Serie aus den 60ern, die Science-Fiction-Elemente in den Wilden Westen brachte. Will Smith und Kevin Kline treten in die Fußstapfen der Originaldarsteller als Geheimagenten James West und Artemus Gordon, die gegen den diabolischen Dr. Arliss Loveless (Kenneth Branagh) antreten, der mit steampunk-artigen Erfindungen die USA erobern will. Obwohl der Film bei Kritikern und an den Kinokassen nicht durchweg gut ankam, bietet er eine Menge visuellen Einfallsreichtum, aufwendige Sets und Kostüme sowie den typischen Charme von Will Smith. Ein überdrehtes Spektakel, das eher auf Effekte und Gags als auf historische Genauigkeit setzt.

A Million Ways to Die in the West (2014) ist das Western-Vehikel von Seth MacFarlane, dem Schöpfer von "Family Guy". MacFarlane spielt einen feigen Schafzüchter, der versucht, im gnadenlosen Wilden Westen zu überleben. Der Film ist vollgepackt mit dem typischen, oft derben und anachronistischen Humor MacFarlanes, der die Gefahren und Absurditäten des Lebens im 19. Jahrhundert auf die Spitze treibt. Mit einer beeindruckenden Besetzung, darunter Charlize Theron, Liam Neeson und Neil Patrick Harris, bietet der Film eine Fülle von Gags, die aber nicht bei jedem Zuschauer gleichermaßen zünden dürften. Ein Western für Fans des speziellen MacFarlane-Humors.

Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe (Original: Support Your Local Sheriff!) aus dem Jahr 1969 ist ein charmanter und intelligenter Comedy-Western mit James Garner in der Hauptrolle. Garner spielt einen Mann, der eigentlich nur auf dem Weg nach Australien ist, aber in einer gesetzlosen Goldgräberstadt hängenbleibt und widerwillig den Job des Sheriffs annimmt. Mit Witz und Köpfchen, statt purer Gewalt, bringt er Ordnung ins Chaos. Der Film parodiert sanft Western-Klischees und lebt vom trockenen Humor und der sympathischen Darstellung Garners. Ein unterschätzter Klassiker des Genres.

Shang-High Noon (2000) ist ein Crossover, das man so nicht erwartet hätte: Jackie Chan trifft auf Owen Wilson im Wilden Westen! Chan spielt einen kaiserlichen Gardisten, der nach Amerika reist, um eine entführte Prinzessin zu retten, während Wilson einen glücklosen Outlaw mimt, der unfreiwillig zu seinem Partner wird. Der Film lebt von der ungleichen Chemie des Duos und natürlich von Jackie Chans spektakulären Martial-Arts-Einlagen, die hier auf Western-Elemente treffen. Es ist eine unterhaltsame Mischung aus Action, Abenteuer und Buddy-Comedy, die sich selbst nicht zu ernst nimmt.

Drei Amigos! von 1986 ist ein Kultfilm, der das Komödientrio Steve Martin, Chevy Chase und Martin Short als arbeitslose Stummfilmstars in den Wilden Westen schickt. Sie werden von einem mexikanischen Dorf fälschlicherweise für echte Helden gehalten, die ihnen im Kampf gegen einen Banditen helfen sollen. Was folgt, ist ein urkomisches Missverständnis nach dem anderen, geprägt vom unnachahmlichen Humor der drei Hauptdarsteller. Der Film mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber seine alberne Art und die Chemie zwischen Martin, Chase und Short haben ihm über die Jahre eine treue Fangemeinde beschert. Ein Muss für Fans der drei Komiker.

Rango ist ein Animationsfilm aus dem Jahr 2011, der sich traut, richtig erwachsen und stilvoll zu sein – und das in einem Western-Setting! Unter der Regie von Gore Verbinski (bekannt für "Pirates of the Caribbean") leiht Johnny Depp einem Chamäleon seine Stimme, das versehentlich in einer staubigen Westernstadt landet und sich als knallharter Gesetzeshüter ausgeben muss. Der Film ist eine liebevolle Parodie auf klassische Western-Tropen, gespickt mit cineastischen Anspielungen und einem einzigartigen Look, der an Sergio Leones Spätwerke erinnert. Die Animation ist fantastisch detailliert und die Geschichte überraschend clever. Ein echter Geheimtipp, nicht nur für Animationsfans.

Mit Maverick lieferte Richard Donner 1994 eine starbesetzte, augenzwinkernde Hommage an die gleichnamige TV-Serie der 50er Jahre. Mel Gibson schlüpft in die Rolle des charmanten Betrügers und Pokerspielers Bret Maverick, der sich lieber mit Worten und Kartentricks als mit Kugeln durchschlägt. Jodie Foster als gerissene Annabelle Bransford und James Garner (der originale Bret Maverick!) als Marshal Zane Cooper komplettieren das spielfreudige Ensemble. Der Film strotzt nur so vor cleveren Dialogen, unerwarteten Wendungen und Cameo-Auftritten. Ein Heist-Movie im Western-Gewand, das zeigt, dass nicht jeder Held eine Waffe braucht.

City Slickers - Die Großstadt-Helden brachte 1991 frischen Wind ins Genre und bewies, dass der Wilde Westen auch ein Ort der Selbstfindung sein kann – selbst für gestresste Großstädter. Billy Crystal, Daniel Stern und Bruno Kirby spielen drei Freunde, die bei einem Viehtrieb in der Wildnis ihre Midlife-Crisis bekämpfen. An ihrer Seite: Jack Palance als knorriger, wortkarger Cowboy Curly, eine Rolle, die ihm im hohen Alter einen wohlverdienten Oscar einbrachte. Der Film mischt gekonnt Humor mit ernsthafteren Tönen über Freundschaft, Alter und den Sinn des Lebens, alles vor der Kulisse atemberaubender Landschaften. Ein Feel-Good-Movie mit Herz und Cowboyschnauzern.

Der Wilde Wilde Westen, im Original "Blazing Saddles", ist nicht einfach nur ein Comedy-Western, sondern eine absolute Institution des Genres! Mel Brooks nahm 1974 den Wilden Westen auseinander und setzte ihn mit einem Haufen herrlich absurder Gags, beißender Satire und unvergesslicher Figuren wieder zusammen. Cleavon Little als erster schwarzer Sheriff einer rassistischen Stadt und Gene Wilder als betrunkener Revolverheld "Jim, der Waco Kid" sind ein Duo zum Niederknien. Der Film war seiner Zeit weit voraus, brach Tabus und bewies, dass man über Rassismus und die Mythen des Westens lachen kann – und vielleicht sogar muss. Ein Klassiker, der auch Jahrzehnte später noch zündet und zeigt, wie genial politisch unkorrekter Humor sein kann, wenn er intelligent gemacht ist.